Die 4 Phasen des Inbound Marketings: Wie sie aussehen und wie du sie gestaltest

Gordon Schönwälder
von Gordon Schönwälder
Die 4 Phasen des Inbound Marketings: Wie sie aussehen und wie du sie gestaltest

Das du im Netz gefunden wirst, ist keine Glückssache.

Wobei, es kann Glück sein, wenn jemand durch Zufall auf dich aufmerksam wird.

Aber mal ehrlich: Du willst die Zukunft deines Unternehmens nicht dem Zufall überlassen, oder?

Deshalb solltest du diese vier Phasen des Inbound Marketings auf dem Schirm haben.

In dieser Episode besprechen Vladislav Melnik und ich:

  • Was der Unterschied zwischen Outbound Marketing und Inbound Marketing ist
  • Was du tun musst, noch bevor du den ersten Inhalt erstellst
  • Wie du es schaffst, dass Besucher nicht weiterziehen, sondern auf deiner Seite bleiben
  • Warum du dich auf keinen Fall zurücklehnen solltest, wenn der Besucher zum Kunden geworden ist
  • Wie du es schaffen kannst, dass aus deinem Kunden ein aktiver Promotor deines Unternehmens wird

Höre den affen on air jetzt zu …

Show Notes

Transkript

Gordon: Moin und schön, dass du wieder dabei bist zur 59. Episode von Affen on Air. Mein Name ist Gordon Schönwälder und mit am Start wie immer, Vladi! Vladi, geht’s dir gut?

Vladislav: Ich grüße dich und alle Zuhörer herzlich!

Gordon: Und die Zuhörerinnen nicht vergessen!

Vladislav: Und die Zuhörerinnen natürlich auch! Ich muss mir abgewöhnen alle Zuhörer zu sagen, sondern ich grüße alle Zuhörerinnen und Zuhörer.

Gordon: Ja, das macht auch Sinn.

Vladislav: Also, seid gegrüßt!

Gordon: Genau. Heutiges Thema: Die 4 Phasen des Inbound Marketings. Wie sie aussehen und wie du sie gestaltest.

Vladislav: Hmm, spannend.

Gordon: Wir gehen ja jetzt auf Inbound Marketing, Vladi.

Vladislav: Inbound Marketing ist eine gute Sache.

Gordon: Genau, das haben wir im Podcast so noch nicht im Detail gemacht bzw. thematisch noch nicht so abgeklopft. Im Blog gibt’s das Thema schon, aber wir machen es jetzt hier nochmal auditiv, gehen noch ein bisschen ins Detail und in diesem bekannten Gordon – Vladi, oder Vladi – Gordon Plauderton versuchen wir das Ganze noch ein bisschen verständlicher zu machen. Und Vladi, die Frage ist jetzt: Wird denn Marketing gerade revolutioniert?

Vladislav: Im Prinzip schon, ja. Es wurde auch schon revolutioniert. Inbound Marketing ist eigentlich nichts Neues. Eigentlich wurde das vor 10 Jahren erfunden. Das Thema Content Marketing geht damit auch immer einher. Das ist auch nicht wirklich was Neues. Ich glaube das gibt es schon seit 100 Jahren oder ein bisschen weniger als 100 Jahren. Also auch im Prinzip nichts Neues. Aber wenn ich mir vor allem kleine Unternehmen im deutschsprachigen Raum speziell angucke, dann muss das Marketing revolutioniert werden bzw. es wird gerade revolutioniert. Da muss etwas Neues her. Inbound Marketing ist, wie schon gesagt, eine feine Sache und ich bin davon überzeugt: das ist die Zukunft.

Gordon: Ja. Wenn wir schon von Revolution sprechen, dann müssen wir auch über den Status Quo reden oder das, was immernoch sichtbar ist in der Marketingszene, nämlich das komplette Gegenteil von Inbound Marketing, nämlich Outbound Marketing. Was is’n das?

Vladislav: Das ist das gute alte Marketing, das wir kennen, mit dem wir aufgewachsen sind. Es ist im Prinzip störendes Marketing. Beim Outbound Marketing geht es immer darum, jemand ist in seinem Flow und du unterbrichst den. Sei es Fernsehwerbung, sei es Kaltakquise, sei es Bannerwerbung. Das ist einfach nervige Werbung, oder?

Gordon: Ja, ja, ja. Gut, Banner… Manchmal stören sie nicht, aber wenn sie doch sehr omnipräsent sind, dann geht’s einem schon auf den Sack, ja, das stimmt.

Vladislav: Ja. Ich finde Banner ganz schlimm bei manchen Online Magazinen. Ich klicke auch immer gerne beim lesen in eine Hintergrundfläche und meistens ist das dann ein Banner. Dann bin ich wieder auf einer andere Seite, dann drehe ich voll durch.

Gordon: Ja, ja, genau!

Vladislav: Das kann ich gar nicht ab, sowas.

Gordon: Also ab und an erwischen mich ja diese Listpost Buzzfeed Dinger, irgendwie “Diese 5 Promis haben für ihre Rollen 50kg und mehr abgenommen”, dann erwische ich mich dabei, wie ich dann auch sehen und wissen will, wer das ist und dann ist das manchmal so: Gehe ich da auf die nächste Seite? Gehe ich da auf’s nächste Foto? oder ist das jetzt ein Teil von der Werbung? Und oftmals lande ich dann auch auf so einem Werbeteil und ich glaube, das ist auch ganz bewusst so gemacht. Das ist schon echt nervig manchmal. Also, kenne ich auch.

Vladislav: Es ist ja aus unternehmerischer Sicht ganz okay. Das ist Gewinnmaximierung und ich glaube, wir würden das auch irgendwo machen, solange es nicht super schlimm und schädlich ist. Ist es ja nicht, es nervt halt nur ein bisschen, aber nichtsdestotrotz ist es ein Störfaktor und generell sind wir Menschen ziemlich gut drin geworden, Outbound Marketing einfach auszublenden. Meiner Meinung nach gehört es einfach ein bisschen der Vergangenheit an. Guck mal, Fernsehwerbung schalten wir um. Machst du auch oder?

Gordon: Nee, ich gucke gar kein Fernsehen mehr.

Vladislav: Noch krasser.

Gordon: Also keine öffentlich oder privaten Sender, sondern eigentlich alles über Streaming, also Netflix und Co.

Vladislav: Genau, das ist nämlich der nächste Punkt: Netflix. Oder du guckst Netflix komplett ohne Werbung und bezahlst halt für das Streaming, was auch okay und cool ist.

Gordon: Ja.

Vladislav: Streaming. Damit einhergehend ist auch Spotify, Radio wird auch kaum noch gehört. Ich habe in meinem Auto noch nie so wirklich Radio gehört. Es war immer mp3 früher und jetzt halt Spotify. Ganz bequem. Also Radiowerbung kriege ich auch nicht mit. Und Bannerwerbung, da bin ich auch so jemand, die nehme ich gar nicht mehr so wahr. Das ist dieses Stichwort “Bannerblindheit”. Du siehst Banner einfach nicht, du fokussierst dich automatisch auf den Content.

Gordon: Richtig. Es gibt auch mittlerweile mehr als eine App: Addblocker, der gut funktioniert.

Vladislav: Uhh, das auch noch, ja.

Gordon: Der so diese ganze Werbebanner ausblendet. Von daher macht das immer weniger Sinn mit Bannern zu arbeiten.

Vladislav: Generell macht dieses Thema Outbound Marketing immer weniger Sinn und du brauchst in der Regel ein gutes Budget. Fernsehwerbung zum Beispiel kostet super viel. Oder bei Kaltakquise, da ernährst du die Leute quasi schon. Ich habe auch Kaltakquise und auch nicht wenig gemacht. Das ist zum Glück ein bisschen länger her, aber das ist einfach so nervig. Und ich finde es super schlimm, Leute im Flow zu unterbrechen.

Gordon: Das ist aber auch nur, weil du selber im Flow sehr ungern unterbrochen wirst. Und wenn man etwas empathisch an die Sache herangeht, dann mag man das glaube ich nicht. Aber es gibt genug Leute draußen, die auch den knallharten Vertrieb mögen. Es ist dann auch immer so eine Typensache, aber ich bin ganz bei dir und generell für diese Art, in der wir unterwegs sind und in der wir Leuten helfen, ist eine andere Art des Marketings mittlerweile sehr interessant, nämlich Inbound Marketing, Vladi. Was ist das so in der Nutshell?

Vladislav: In der Nutshell? Das Gegenteil. Das ist nämlich erlaubnisbasiertes Marketing. Das heißt, die Leute kommen freiwillig zu dir. Das ist das ganze auf den Kopf gedreht und die Leute schenken dir freiwillig ihre Aufmerksamkeit.

Gordon: Ja, genau.

Vladislav: Und Seth Godin, wir sind ja große Godin Fans hier, der hat bereits 1997 Permission Marketing geschrieben.

Gordon: Okay, das ist also auch schon ein bisschen her.

Vladislav: Ja, das ist auch schon ein bisschen her. Er hat damit also die Inbound Marketing Währung so langsam losgetreten. Mittlerweile ist das Thema Inbound Marketing und das Inbound Marketing Movement – die Bewegung – schon etwas größer und aktiver. Da passiert momentan wirklich viel auf der Welt. Was ich damit sagen will ist, wir hängen auch ein bisschen hinterher. 1997 ist schon lange her und jetzt haben wir 2016. Kleine Unternehmen im deutschsprachigen Raum müssen da ein bisschen Gas geben, denke ich.

Gordon: (lacht) Genau! Vor allem, wenn man mal über den Teich rüber geht, guckt wie es da so abgeht, dann sind die schon so ein paar Jahre weiter und deutlich erfolgreicher. Man kann ja schon mitkriegen, dass das auch irgendwann richtig Fuß fassen wird. Also besser jetzt schon auf den Zug aufspringen, als irgendwann, wenn es schon zu spät ist.

Vladislav: Auf jeden Fall! Nochmal ganz kurz konkret, worauf du dich bei Inbound Marketing fokussierst ist hauptsächlich auf Content. Das ist der größte Treiber. Du fokussierst dich auf Social Media, auf Influencer, auf Gastbeiträge – in diese Richtung und auf Suchmaschinen. Wie werde ich in der Suchmaschine gefunden? Wie optimiere ich meine Inhalte. Das ist alles etwas Contentdriven, Content im Fokus und ganz grob gesagt, wie verbreite ich meinen Content über Social und Suchmaschine.

Gordon: Das Ganze hat, wie wir in der Überschrift schon verraten haben und das jetzt auch niemanden mehr überraschen wird, 4 Phasen. Jetzt wollen wir mal gucken, Vladi, was das so für Phasen sind.

Vladislav: Die müssen wir jetzt zusammenkriegen, ne?

Gordon: Genau.

(beide lachen)

Ob wir überhaupt noch 4 Phasen zusammenkriegen…

Vladislav: Ja also, wo fangen wir an? Du fängst immer mit einem fremden, potentiellen Kunden an. Da ist halt so jemand irgendwo da draußen, für den hast du eine super gute Lösung und den musst du jetzt anziehen. Beim Inbound Marketing geht es ja darum, dass die Leute zu dir kommen und du sie anziehst.

Gordon: Ja.

Vladislav: Das heißt, deshalb ist das die erste Phase, sie nennt sich auch “anziehen”, weil du musst in der ersten Phase die Menschen anziehen und hier ist dein Kunde im Modus der Recherche. Das heißt, der ist noch gar nicht kaufbereit. Der ist sich noch nicht sicher, der recherchiert einfach nur, ne?  

Gordon: Ja.

Vladislav: Und hier musst du einfach deinen perfekten Kunden anziehen und das machst du – wie schon gesagt – mit Content, indem du hochwertige Inhalte erstellst, die ein Problem einer Zielgruppe lösen. Du kannst auch Content erstellen, der entertainmentlastig ist. Das ist aber immer ein bisschen schwierig, finde ich, vor allem für kleinere Unternehmen auch, weil du musst super kreativ sein, um Entertainment Content zu erstellen und du brauchst in der Regel auch ein größeres Budget und dieser Entertainment Content hat auch in der Regel nur das Ziel der Markenbekanntheit und der Kundenbindung vielleicht bzw. Markenbindung. Aber du willst ja Leute anziehen und generell sind kleine Unternehmen mehr daran interessiert an einem Verkauf. Die wollen schneller verkaufen als ein Konzern. Weißt du was ich meine?

Gordon: Da bin ich ganz bei dir, absolut, ja.

Vladislav: Und neben dem Content fokussierst du dich auf die Suchmaschine, betreibst klassische Suchmaschinenoptimierung und sorgst dafür, dass deine Inhalte auch in der Suchmaschine gefunden werden. Der dritte große Bereich ist das Thema Social. Da achtest du darauf, dass du Inhalte zu allererst natürlich für Menschen erstellst, dass diese Inhalte sich viral verbreiten. Das kann man auch bis zu einer gewissen Grenze in den Inhalt mit einpacken. Du fokussierst dich auf Social Media, dass die Inhalte sich dort verbreiten, dass du auch Teil der Unterhaltung auf Social Media bist, dass du ansonsten noch in der Bloggosphäre gefunden wirst und über Influencer deine Message, deinen Content verbreitest. Konkrete Maßnahme wären wirklich diese Gastbeiträge. Das finde ich auch nochmal ganz schön hier zu erwähnen. Das ist ein Win-Win-Win-Szenario. Also die Publikation hat einen Win dadurch, du hast einen Win dadurch und der Leser oder der Konsument der Publikation hat natürlich auch einen Win. Das ist so eine feine Sache und die gehört auch noch dazu.

Gordon: Okay. Jetzt ist derjenige, der fremde der auf dem Weg ist etwas zu suchen, ist vielleicht über eine Empfehlung von irgendeinem Inhalt oder durch die Suchmaschine oder Social Media Empfehlung oder wie auch immer auf unserer Seite gelandet. Was passiert dann?

Vladislav: Genau, der ist jetzt drauf, ist jetzt ein Besucher, aus einem Fremden wurde ein Besucher und in der zweiten Phase müssen wir denjenigen konvertieren. Das klingt ein bisschen komisch, ne? (beide lachen) Das hat jetzt also nichts religiöses bei uns hier.

Gordon: (lacht) Da habe ich letztens ein Bild gesehen, da hat jemand “How to convert in” und dann stand da irgendwie “Islam”-irgendwas und dann “PDF”.

Vladislav: Ja, das habe ich auch gesehen.

Gordon: (lacht) Ja, sehr geil.

Vladislav: Die größte Religion-PDF.

Gordon: Ja genau.

(beide lachen)

Vladislav: Schön ja.

Gordon: Gut, jetzt haben wir ein bisschen Albernheit reingebracht. Jetzt lass uns wieder knallhart und ernst werden.

Vladislav: Ja, wir können ja beides. Das ist ja das Schöne bei uns. Also: Zweite Phase konvertiert, nicht zum PDF, sondern wir müssen den Kunden quasi konvertieren. Und der Kunde ist jetzt in dem Modus, dass er Interesse hat. Das heißt, der war im Recherchemodus, hat ein bisschen recherchiert, hat unseren Content konsumiert, hat ein bisschen rumgeschaut, ein bisschen rumgebrowst und jetzt geht er einen Schritt in den Verkaufsprozess. Wenn du keinen Call to Action hast, also keine Handlungsaufforderung, um die Kontaktdaten zu hinterlassen, dann ist der Besucher schnell wieder weg.

Gordon: Auf jeden Fall.

Vladislav: Das hast du zum Beispiel auch bei klassischen Broschürewebseiten. Wenn du keinen Content hast, keinen Call to Action hast, dann ist ein Besucher irgendwie auf der Seite gelandet und ist dann schnell wieder weg. Das ist gefährlich, du brauchst die Kontaktdaten. Du brauchst die Erlaubnis, um den Besucher, deinen potentiellen Kunden, zu kontaktieren. Die muss er freiweillig geben, das ist ja erlaubnisbasierend im Inbound Marketing, aber das muss er machen. Und das hat Godin auch in seinem Buch 1997 schon geschrieben. Er hat genau das gleiche gesagt, vor allem mit dem Fokus auf E-Mail. Du brauchst also Handlungsaufforderung, irgendwelche Boxen, die nach den Kontaktdaten fragen, nett und höflich und überhaupt nicht spamend oder nervig.  

Gordon: Da ist so ein Popup eigentlich schon grenzwertig, ne?

Vladislav: Ja, Popup ist grenzwertig. Wir machen das auch momentan noch. Das funktioniert einfach sehr gut. Das ist wirklich so eine Grauzone mit einem Popup. Die Übergänge sind sowieso nicht klar, die sind eher fließend.

Gordon: Ja genau. Okay was noch beim Konvertieren?

Vladislav: Wie gesagt E-Mail. Ich habe die Kontaktdaten erwähnt. E-Mail ist wunderbar, kannst du machen und wird auch am besten genommen. Das ist auch eins der besten Kommunikationskanäle, Kommunikationsmedien. Was Hub Spot zum Beispiel momentan macht finde ich super cool. Die fragen nach der Handynummer und danach schicken die dir die Nachrichten per WhatsApp.

Gordon: Okay, ja.

Vladislav: Das ist auch noch eine coole Idee. Es muss nicht immer E-Mail sein. Es kann auch einfach die Telefonnummer sein. Dann rufst du den an, wenn du zum Beispiel Dienstleistung anbietest. Das ist eine coole Idee.

Gordon: Auf jeden Fall. Ich merke das auch, dass das irgendwie im Kommen ist, dieses SMS, WhatsApp Marketing. Mal gucken, wie es sich so durchsetzt. Ich bin sehr gespannt und beobachte das. Also, wir haben jetzt die Kontaktdaten, der hat die ja eingegeben. So ist das quasi vom Besucher – jetzt klingt’s total Asi – zum Lead geworden. Man darf nicht vergessen, dass da immer Menschen hinter sind. Deswegen, wenn da sowas steht wie Lead-Magnet oder sowas, da finde ich, das ist immer etwas zweischneidig, weil das immer ein Mensch ist, der dahinter steckt, hinter jeder E-Mail Adresse. Und deswegen glaube ich, darf man den so behandeln, aber nichtsdestotrotz ist das der Terminus, den wir hier auch benutzen. Er ist also vom Besucher zum Lead geworden. Was passiert dann, Vladi?

Vladislav: Nochmal ganz kurz zum Leadbegriff. Ich bin da voll bei dir. Wir dürfen den Menschen niemals vergessen. Wir hatten hier vor einigen Monaten eine Umfrage gemacht. Viele aus unserem Publikum benutzen den Begriff Lead. Da war ich auch erstaunt, aber deshalb benutzen wir den auch und ich finde den Begriff cool, weil er klar und kurz ist. Der ist schön knapp.

Gordon: Das ist er definitiv, ja.

Vladislav: Aber du hast immer die Gefahr, dass du nur eine Kennzahl siehst und den Menschen vergisst. Und das dürfen wir nicht machen, selbst wenn wir etwas Vernünftiges, Skalierbares aufbauen wollen. Das dürfen wir niemals vergessen.

Gordon: Ganz genau.

Vladislav: Genau und in der dritten Phase müssen wir die Grenzen abschließen. Hier müssen wir den Abschluss erzielen. Der Kunde geht jetzt wieder einen Schritt weiter im Kaufprozess. Der ist quasi schon kaufbereit. Wir haben in der zweiten Phase den Kunden angezogen, konvertiert, haben seine Kontaktdaten. Er ist jetzt ein Lead, er ist ein E-Mail Abonnent, er ist ein potentieller Kunde und jetzt müssen wir die Beziehung aufbauen, die Beziehung festigen vorzugsweise per E-Mail, weil es ein direkter Zugang zur Inbox ist. Das ist auch etwas sehr Privates. Deswegen finde ich E-Mail so cool. Damit zusammenhängend ist auch das Thema Automatisierung. Das geht in der Regel auch viel mit E-Mail und da gibt es die meisten Anbieter, die das können. Deshalb ist es ganz cool, wenn du – wenn es möglich ist in der Phase – einen kleinen Autoresponder aufsetzt, also eine automatische E-Mail Sequenz, wo du den besten Content lieferst und fragst wo das größte Problem ist, wo die größte Hürde ist. Was kann man noch machen? – Weitere Fragen stellen, um in Kommunikation mit dem Publikum zu kommen, um die Wehwehchen kennenzulernen und generell den besten Content, den man hat zu liefern, weil in der Regel in so einem Content Hub oder in einem Blog, geht der Content gerne mal unter.

Gordon: Ja, das stimmt natürlich, ja. Da macht das auch Sinn das Ganze schon ein Stück weit zu automatisieren.

Vladislav: Ja. Vor allem dieser Autoresponder. Alleine diese Frage “Was ist dein größtes Problem?” oder “Was ist deine größte Hürde?”. Da kriegst du je weiter du wächst, super cooles Feedback und das sind super gute Content Ideen und du lernst dein Publikum immer und immer besser kennen. Das ist einfach eine gute Feedbackschleife.

Gordon: Absolut. Ich habe das auch irgendwann – vor einem Jahr glaube ich – eingebaut in meinen Autoresponder. Wunderbare Sache. Manchmal bekommst du eine Mail mit drei, vier Themen. Manchmal schreiben die Leute dann auch wirklich eine ganze Seite. Richtig geil, finde ich super.

Vladislav: Super geile Insights, die sogar quasi zu dir kommen. Wenn du auch die Ressourcen hast und nett bist, kannst du darauf antworten. Das versuchen wir auch immer. Irgendwann wird es halt unmöglich oder schwer, aber solange es noch geht, kann man schön sich mit dem Publikum austauschen. Das ist auch eine super schöne, feine menschliche Sache, ne?

Gordon: Ja, auf jeden Fall.

Vladislav: Was wir zu guter letzt machen müssen ist, wenn die Beziehung gefestigt ist, dann müssen wir den potentiellen Kunden auf eine Landing Page leiten. Und eine Landing Page ist eine einfache Seite, die einen Fokus hat, die möglichst ablenkungsfrei gestaltet ist, die also wirklich am besten kein Navi hat, keine ausführenden Links, keine Social Box. Also alles was von der eigentlichen Handlung, nämlich dem Kauf in diesem Fall, ablenkt, muss ausgeblendet werden. Und dann leiten wir ihn halt darauf.

Gordon: Ja. So und dann kann er entscheiden, ob das schon etwas ist für ihn oder nicht.

Vladislav: Genau.

Gordon: Genau. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass derjenige Bock drauf hatte, dass wir ein Produkt haben vielleicht für ihn, was seine Probleme noch besser löst oder vielleicht einmal so richtig final löst oder so, was dann?

Vladislav: Ja, danach wurde er quasi zum Kunden. Der hat halt gekauft und hier hören viele auf. Und das darf man nicht, weil nach dem Kunden, da muss man noch ein bisschen was machen. Ich will nicht sagen, dass die eigentliche Arbeit dort anfängt, aber du musst noch ein bisschen was machen. Du musst nämlich in der vierten Phase deinen Kunden auch begeistern. Deshalb musst du weiterhin kostenlosen Content liefern. Regelmäßige Contentlieferung ist sowieso super gut und hat super viele Vorteile. Du kannst den Kunden und auch die zukünftigen Kunden immernoch besser begeistern mit Umfragen zu aller erst, um die besser kennenzulernen. Es gibt genug Anbieter: Google Forms, Survey Monkey zum Beispiel. Da kannst du wunderbar Umfragen erstellen und so dein Publikum besser kennenlernen. Was du auch noch machen kannst ist, mit Personalisierung arbeiten. Wir Menschen lieben es unseren Namen zu hören und wenn das technisch möglich ist, immer Personalisierung anbieten. Das ist super gut, das begeistert die Leute und dann sagen sie auch “Hey, hast du schon von dieser Lösung gehört? Klaus, guck dir das mal an.” Und zu guter letzt musst du auch auf deine Kennzahlen gucken:  Google Analytics zum Beispiel, Social Media Monitoring musst du betreiben. Dass du da ein bisschen guckst: Was kommt gut an? Was kommt schlecht an? Was wird auf Social Media erzählt? Wie ist die Resonanz auf Social Media für meine Inhalte? Dass du da immer guckst und schaust, wo du noch verbessern kannst und wo du noch den ganzen Inbound Marketingprozess optimieren kannst.  

Gordon: Ja. Es ist dann halt noch nicht zu Ende. Das ist so eine Sache, die kann man nochmal unterstreichen hier. Also der Mensch, der ein Kunde geworden ist, den sollte man danach nicht links liegen lassen, sondern sollte ihn weiter gut behandeln und sich nicht nur auf die konzentrieren, die neu dazu kommen sollen. Sondern man soll die Bestandskunden, wenn man das mal so vertriebsmäßig bezeichnet, weiterhin gut behandeln und so richtig auch das Ganze in den Fokus rücken. Das passt schon.

Vladislav: Das ist halt das Coole daran, wenn du für die Bestandskunden immer wieder Content lieferst. Die haben ja noch andere kleinere Problemchen. So, und die löst du immer wieder. Das freut die. Ganz nach dem Gesetz der Reziprozität baust du einen “Good Will” auf, das ist super schön. Und er muss einfach das Gefühl haben, dir etwas zurück zu geben und dann empfiehlt er dich weiter.

Gordon: Und das ist das Ding! Das ist das, was richtig gut ist.

Vladislav: Das ist nämlich der nächste Punkt. Dann wird der Kunde zum Promoter und zieht wieder neue, fremde Leute heran und der Kreis beginnt von vorne. Das ist ein super, schöner, effizienter Kreislauf. Den muss man einmal aufbauen und wenn der einmal läuft, dann ein bisschen optimieren oder immer wieder optimieren, aber danach funktioniert das auch ganz ohne Outbound Marketing, oder fast ohne Outbound Marketing. Ganz ohne Outbound Marketing wird es echt schwierig. Selbst wenn du Content hast, musst du irgendwo unterbrechen und sagen: “Hier ist mein Content. Konsumiere den!”

Gordon: Ja, selbst wenn du eine E-Mail schreibst, ist es im Endeffekt ein Unterbrechen, weil …

Vladislav: … genau! Also ganz ohne Outbound Marketing geht nicht, aber man kann es ein bisschen runter tunen.

Gordon: Genau. Was ich sehr spannend finde ist diese Verwandlung vom Kunden hin zum Promoter, zum aktiven Empfehler. Das wird sehr wichtig sein, wenn wir in nächster Zeit – das ist eine der nächsten Episoden – uns um den “Zero Moment of Truth” kümmern und darüber ein paar Worte verlieren. Da wollen wir uns aber jetzt nicht so lange mit aufhalten, denn ich finde das mega spannend und ich glaube das muss man erstmal so ein bisschen verarbeiten. Gerade wenn das Konzept neu ist. Es ist im Endeffekt ein Kreislauf. Das ist haben wir jetzt in vier Punkte gepackt und dann geht das wieder von vorne los. Das ist ein sehr charmantes Bild. Also, ich fasse mal ein bisschen zusammen. Guck mal, ob ich’s verstanden habe und du prüfst mal, ob das alles so richtig ist.

Vladislav: (lacht) Das machen wir, genau.

Gordon: Also, wie ich gerade schon aufgehört habe: Es ist aus meiner Sicht ein Kreislauf. Erstmal muss man gucken, dass man denjenigen, der noch gar nicht in Kontakt mit uns ist, irgendwie in Kontakt bringen. Also durch gute Inhalte, durch Social Media, durch Suchmaschinenoptimierung usw. Derjenige, der dann auf die Seite kommt, der sollte durch die guten Inhalte auch Interesse auf mehr haben. Er sollte dann also auch konvertieren, das heißt Teil unseres Newsletters werden oder der Community, wie auch immer man das bezeichnen möchte. Wenn er drin ist und wir ihn gut behandelt haben und ihm gut geholfen haben, dann kann man ihm auch … oder IHR… dann auch sagen, wie man noch helfen kann, nämlich mit irgendwelchen Bezahlsachen, Dienstleistungen oder Produkten und das ist dann der dritte Punkt, wo er dann etwas abschließt, einen Kauf tätigt, aber dann ist halt noch nicht vorbei. Dann müssen wir ihn irgendwie begeistern, weiterhin mit Infos versorgen, kennenlernen und so sehr begeistern, dass er dann auch zum aktiven Empfehler wird, der das freiwillig macht, ohne irgendwelche Gegenleistungen haben zu wollen. Einfach nur, weil er es geil findet, was wir ihm geliefert haben. Das sind die vier Phasen und ich denke, wir haben auch ausreichend erklärt, was man so machen könnte, um diese vier Phasen mit Leben zu füllen. Ich denke, das werden wir auch in den nächsten Wochen mit Sicherheit auch nochmal im Detail beleuchten.

Vladislav: Genau. Noch eine Sache ist mir gerade eingefallen: Wenn du lieber Zuhörer oder liebe Zuhörerin ein bisschen grafischer, visueller unterwegs bist, wir verlinken auch noch einen Artikel passend dazu, wo es auch nochmal eine kleine Grafik dazu gibt. Vielleicht ist es dann ein bisschen bildhafter.

Gordon: Genau. Die findest du, liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer, unter affenblog.de/059 für die 59. Episode. Da ist dann auch nochmal das Transkript zum Nachlesen und die Kommentarfelder zum Kommentarhinterlassen und Liebhaben.

Vladislav: Gut!

Gordon: (lacht) Gut. Also Vladi, wenn du nix mehr hast, dann würde ich sagen: Sprich die magischen Worte!

Vladislav: Mache ich doch: Dann machen wir den Sack mal zu.

Gordon: Machen wir den Sack zu. Gut. Bis nächste Woche! Tschüüüüüss.

Vladislav: Bis denne, ciao, ciao!

Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder ist Host bei affen on air und im affenclan ... und hat einfach eine geile Stimme. Folge ihm auf Facebook, Twitter und Google+.

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27 Kommentare

Ronny
Ronny
Wie immer ein toller Artikel mit wertvollen Infos. Vielen Dank.
Vladislav Melnik
Vladislav Melnik
Keine Ursache Ronny! ;)
Oliver
Oliver
Kaltakquise habe ich auch vor vielen Jahren gemacht – es ist ein verdammt harter Job und ich habe nur wenige erlebt, die es über einen längeren Zeitraum durchgehalten haben. Lehrreich ist allerdings schon, man lernt vor allem durchzuhalten und ich glaube das sind die Leute, die am Ende auch erfolgreich sind, jene, die sich nicht zu schade sind und auch eine Menge einstecken können.

Vielen dank für die Transkript.
Sven
Sven
Hallo Ihr beiden,
Ich danke euch wieder mal für den tollen Content. Die vier Phasen bringen es auf den Punkt. Ich mag es immer gern wenn eine Klare Struktur zu erkennen ist und das bekommt Ihr immer super hin.
Grüsse Sven
Vladislav Melnik
Vladislav Melnik
Hi Sven,

sehr cool, freut mich!
Oliver
Oliver
Wie immer großartig aufgemacht! Vielen Danke für die wertvollen Informationen. Ich glaube ich bin der Vergangenheit nicht dankbar genug für all die Infos gewesen, die ihr mir gegeben habt (entsprich wohl auch nicht so ganz meine Wesen). Jedenfalls in einfachen Worten: Danke!.
Helen
Helen
Danke ... wieder was gelernt ... und weiter gehts :)
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
GO. FOR. IT! ;)
Manuela
Manuela
Hi,
super Folge - mein "Marketing Mindset" transformiert sich gerade. Danke! Verstehe jetzt immer mehr, was Inbound Marketing sein könnte...
Vladislav Melnik
Vladislav Melnik
Hi Manuela,

transformieren ist immer gut, freut mich! Unser kostenloser Kurs könnte auch noch helfen, der nimmt dich ganz langsam an die Hand.
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Wir bleiben noch ein wenig bei dem Thema und ich hoffe, am Ende bist du genau so ein Fan, wie wir.

Wenn du thematische Fragen hast, dann schreib uns gerne und wir nehmen sie mit in den Redaktionsplan.

Grüße,
Gordon
Steffi
Steffi
super danke für den podcast den ich dann doch gelesen habe.
klar auf den Punkt gebracht was wichtig ist. Danke dafür.
Ich bin gerade in meinen Anfängen des Onlinebuisness und ihr seid sehr hilfreich mich gut drauf vorzubereiten.
ich freu mich mehr von euch zu hören und euch weiterzuempfehlen ; )
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Oh, das ist aber nett. Weiterempfehlungen sind der Applaus des Podcasters. ;)

Bis zum nächsten Mal,
Gordon
Oliver
Oliver
Wie gewohnt ein hervorragender Beitrag, der einem etwas zu lehren weiß, sofern man dafür Augen und Ohren hat. Vielen Dank.
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Hallo Oliver,

vielen Dank. Wir sehen uns aber auch immer noch als Schüler, denn am Ziel sind wir auch noch lange nicht.

Grüße,
Gordon
Lothar
Lothar
Wow! Ein sehr umfangreiches Interview! Danke dafür, Vladislav und Gordon! :-)
Monika
Monika
übrigens . . .
ja, waren wieder viele Tipps dabei.
Guter Podcast.
Vielen Dank
Monika
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Hallo Monika,

vielen Dank! ;)

Grüße,
Gordon
Martina
Martina
Hallo ihr zwei,
war sehr informativ und nett euch zuzuhören. Danke für den tollen content!!!
Liebe Grüße,
Martina
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Hallo Martina,

sehr gerne und immer wieder. ;)
Was fehlt dir denn noch an Themen? Hast du einen Wunsch?

Grüße,
Gordon
Julia
Julia
Großartig! Es sind nicht nur wertvolle Tipps, es macht auch voll Bock zuzuhören!
Weiter so :)
P.S.: Darf ich fragen wie bzw. womit Ihr diesen Podcast aufgenommen habt? Super Quali!
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Hallo Julia,

diese Episode hat ein wenig gezickt vom Sound her. Deswegen ist sie eigentlich nicht so dolle.
Aber in der Regel nehmen wir lokal per Garageband auf und synchronisieren dann die beiden Spuren. ;)

Planst du auch einen Podcast?

Grüße,
Gordon
Shalmerbauer
Shalmerbauer
mir gefällt eure Serie auch sehr gut - höre sie immer wieder beim autofahren :-)
Gratulation, tolle Inhalte!
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Ich kann seit einigen Monaten mein Smartphone auch per Bluetooth ans Autoradio anschließen - mega cool. :)

Vielen Dank für das tolle Kompliment!!!
Michel
Michel
Sehr schön, dass ihr schon bei der 59. Sendung seid. Ich kann mich noch ganz genau an eure erste Sendung erinnern. Das war doch noch gar nicht sooo lange her.

Meine Güte, ihr seid echt krasse Produktivitäts- und Kreativitäts-Freaks. ;-)
Vladislav Melnik
Vladislav Melnik
Hi Michel,

danke dir! Freut uns auch.

Das ist uns gestern auch aufgefallen, läuft bei uns! :)
Gordon Schönwälder
Gordon Schönwälder
Meine Erkenntnis im Laufe der Zeit: Das beste Ruhekissen ist ein knallvoller Redaktionsplan. ;)

Super, dass du seit Anfang an dabei bist! ;)

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